Dienstag, 3. August 2010

Halls Weisheiten

Hall, so nannte man den alleswissenden Supercomputer in "Odyssee im Weltall", und so bezeichtet man intern jetzt eine Prototypen eines Programmes, mit dem man wissenschaftlich die Richtigkeit von wirtschaftswissenschaftlichen Thesen und Methoden überprüfen kann. Der Supercomputer vergleicht von allen Verfügbaren Internet-Pressemeldungen von allen Staaten der Welt die getroffenen wirtschafts- und finanzpolitischen Entscheidungen und die Endwicklung von Wirtschafts- und Finanzdaten sowie Aktienkursen und die Kurse von Staatsanleihen u.ä. Was an den Supercomputer mit der "Frage aller Fragen" in "Per Anhalter durch die Galaxix" errinnert, kann damit theoretisch die Richtigkeit oder Falschheit von betriebswirtschaftlichen oder ideologischen Thesen überprüfen - theoretisch ein wichtiger Schritt hin zur Wissenschaftlichkeit der Betriebs- und Wirtschaftswissenschaften.

Doch genauso wie bei der oben erwähnten "Frage aller Fragen" der Science-Fiction kommen auch hier nur Antworten heraus, die keiner hören will.

- Was ist dir richtige Ideologie? Kapitalismus, Kommunismus, soziale Marktwirtschaft? Antwort: alle bekannten Ideologien verschlechtern die Wirtschaftsdaten, Finanzdaten, den Staatshaushalt, die Einkommensentwicklung sowie die Umwelt.

- Stimmen die Planungen und Vorausberechnungen der Finanzentwicklung, Steuerentwicklung, Haushaltsentwicklung, Bevölkerungsentwicklung... mit der späteren tatsächlichen Entwicklung überein? Antwort: Überhaupt nicht. Die Trefferquote liegt sogar unter der theoretischen zufälligen Trefferwahrscheinlichkeit. Oder anders ausgedrückt: Die gegenteiligen Einschätzungen wären richiger gewesen.

- Hatten die getroffenen Entscheidungen einen günstigen Einfluss auf die Parameter? Antwort: Nein, sie hatten keinen Einfluss (weder positiv noch negativ). Die Parameter werden ausschließlich von äußeren Einflüssen bestimmt, die nicht vorhergesagt werden können (von den Wirtschaftswissenschaften). Dies sind Einflüsse wie Kriegsausbruch, Umwelt- und technische Katastrophen (Waldbrände, Ölkatastrophen, Überschwemmungen, Dürre, Klimakatastrophen), Terrorismus, Großunfälle wie zuletzt die Love-Parade in Duisburg)...Diese äußeren zufälligen Einflüsse bestimmen die wirtschaftsparameter zu 100% und machen jede Vorausplanung im 5-jahres-Zeitraum unmöglich. Interessant ist, daß von 1945 bis 1990 die 5-jahres-Planungen in der westlichen wie in der östlichen Wirtschaftszone weitgehend stimmten, aber nach 1990 auch diese unstimmig und sinnlos wurde - und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

- Globalisierungsentscheidungen verschlechtern die Staatsfinanzen, das Steueraufkommen, die Einkommensentwicklung, die soziale Absicherung und fast alle weiteren wichtigen Parameter zu 100% - Globalisierung ist geradezu eine wirtschaftspolitische Suizidentscheidung eines Staates.

- Entwicklungshilfe verschlechtert die wirtschaftlichen Parameter der Empfängerländer eher auf lange Sicht (5-Jahres-Zeitraum)

- Kriminalitätsentwicklung ist einer der wichtigsten Parameter der Wirtschaftlichen Entwicklung und beeinflusst alle Parameter am stärksten. Kriminalität verschlechtert die Parameter der "ersten Welt" und verbessert die Parameter der "dritten Welt", führt in der dritten Welt aber zu einer größeren Häufigkeit von Großkatastrophen wie Völkermord, Verhungern und Krankheitskatastrophen (Aids, Malaria, Cholera,...)

- Kriegsausbruch verbessert entgegen landläufigen Meinungen die Wirtschaftsparameter der beteiligten Staaten kurzfristig; Erst nach einer Kriegsdauer von durchschnittlich 3 bis 5 Jahren verschlechtern sie die Wirtschaftsparameter und beenden dann meist sehr schnell den Krieg. In Zukunft werden immer kleinere Gründe Auslöser von Kriegen sein; der fast 10-jährige Afghanistankrieg incl. weltweitem Guatanamo-Geheimdienstaktivismus nur nach einem zufällit geglückten Terroranschlag vom 11.September 2001 ist da eher typisch. Die Studie bescheinigt den westlichen Staaten auch ein starkes verdecktes Gefahrenpotential für Kriegshandlungen, das von der dritten Welt stark unterschätzt wird. Deutschland könnte beispielsweise innerhalb kürzester Zeit das Heer der Arbeitslosen als Soldaten einsetzen, wenn es nur genügend von außen provoziert wird.

- Auf die Frage, wie das Programm die Situation und die voraussichtliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland einschätze, antwortete es, die Situation entspräche der etwa 10 jahre vor Ausbruch des ersten Weltkrieges; Und es sagt in Zukunft eine immer häufigere Beeinflussung durch plötzliche Katastrophen voraus, die die jetzigen Sozialgefüge vollständig zerstören werden.

Fazit der Analyse: Politiker und Ideologien kann man abschaffen, uns würde es dann besser gehen. Aber diese Ergebnisse entsprechen auch früheren Ergebnissen von Simulationsprogrammen, die zeigten, daß jeder durchschnittliche Mensch, der in der Rolle eines Politikers in ein System eingreift, nur eine Verschlechterung bewirkt.

Oder sollte man sagen: Sorge dich nicht um Wirtschaftsdaten, sondern LEBE! Es kommt sowiso alles anders als man denkt.


Klar, daß die Forschungsgelder dieses Projektes nach den ersten Erbebnissen nun gestichen wurden. Außerdem dürfen bald Presseartikel nicht mehr im Internet umsonst für jeden zugänglich veröffentlicht werden. Solche Statistiken werden in Zukunft nicht mehr möglich sein.

2 Kommentare:

  1. Interessante Informationen, diese Statistik-Prototypen aus dem Papierkorb der Politiker. Die wollen wirklich nichts hören, was nicht in ihre Politischen Schematika passt. Und die sind wirklich persönlich an allen Mißständes des Staates schuld und nutzen ihre Macht nur noch zur Verdunklung ihrer Fehler und Machtgier.

    Vielleicht brauchen wir ja wirklich ein neues Gesellschaftssystem ohne Politiker als höchste Instanz der Staatsmacht. Macht um der Macht willen - das ist unser jetziges größtes Problem

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  2. Lustig geschriegen, aber darin ist leider auch viel Wahrheit enthalten; Die naiv wirkende trockene Computeranalyse zeigt, wie sehr die Politiker aller Parteien mit ihrer Weisheit am Ende sind.

    Klare Schlussfolgerung: Sofort neue Strategien ohne Ideologien oder SchachMatt in wenigen Jahren.

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