Donnerstag, 28. Februar 2013

Papi Kamusch - Wer solche Väter hat, braucht keine Feinde mehr

Im Moment wird in Wikipedia eifrig über Widersprüche der Geschichte von Natasha Kampush diskutiert, nachdem ihr Vater ein Buch veröffentlicht hat, das ihre Darstellungen anzweifelt. Diese Vorwürfe sind extrem unfäir, wie in folgenden Punkten mal aufgelistet wird.


  • Die juristische Sicht: Während ihrer Entführung war Natascha Kampusch nur 10 Jahre alt und daher schuldunfähig. Bei anderen Kinderentführungen gehen Kriminalisten von seltenen systematischen Fluchtversuchen wegen Urängsten, mangelnder Lebenserfahrung beim Erkennen und Einschätzen von Fluchtmöglichkeiten und ähnlichem aus.
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  • Die psychologische Sicht: Das sog. "Stockholm-Syndrom" ist besonders bei Kindern sehr ausgeprägt; Also die Identifikation mit dem Täter und die starke Beeinflussbarkeit der Kinder durch die Täter.
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  • Die Errinerungstechnische Sicht: Natascha machte während ihrer jahrelangen Entführung die Phase vom Kind über die Jungendliche bis zur jungen Erwachsenen durch; Sie wurde durch die Isolation stark geprägt und beeinflusst. Dabei dürfte sie ebenfalls ihre Sicht der Dinge geändert haben und ihr dürfte ihre Situation erst langsam nach Jahren klargeworden sein. Dies macht die Beschreibung ihrer Flucht und Unterbringung ebenfalls glaubwürdig.
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  • Die technische Beschreibung ihrer Flucht: Der Vergleich mit anderen Entführungsopfern, die nach jahrelanger Entführung eine Beziehung zu ihrem Entführer aufgebaut haben, zeigen, daß die Flucht meist eine Folge ist von langjähriger Beobachtungen, Abchecken von Schwachstellen in ihrem Verließ, Abchecken von regelmäßigen Abläufen und Angewohnheiten des Täters und von Nachlässigkeiten des Täters. Ebenso eine genaue langjährige Einschätzung der Situation im Umfeld von einigen Kilometern um Umkreis des Verließes, also wie weit mal laufen muss, bis man sichere Hilfe erwarten kann und nicht eventuellen Komplizen in die Hand läuft. Ebenso wurden die meisten Täter bei der Flucht auch durch systematische Täuschung in der psychologischen Beziehung zum Opfer getäuscht; Das Opfer kannte auch genau die psychologischen Macken des Täters und nutzte diese aus. Bei angedrohten tödlichen Konsequenzen bei gescheiterter Flucht sicherten sich die meisten Opfer auch mehrfach ab und flüchteten nur, wenn sie sich absolut sicher waren. Die meisten geflüchteten Opfer schafften die Flucht daher auch auf scheinbare triviale, einfache Weise, was aber immer die Folge von monatelangen Beobachtungen war. Natascha Kampbusch liegt damit mit ihrer Geschichte absolut im Bereich ähnlicher Vergleichsfälle.

    Ich wünsche da mal allen Hobby-Detektiven viel Spass bei Wikipedia-Diskussionen über die Psyche von Natascha Kampbusch. Die offiziellen polizeilichen Ermittlungen und die Befragungen durch echte Psychologen haben Natascha Kampbuschs Geschichte jedenfalls zu 100 % bestätigt. Und die typische Kachenlmann-Taktik bei Zeugenbefragungen ist ebenfalls juristisch nicht von Belang. Das nochmal zu den Kachelmann-Hobbydetektiven!