Sonntag, 8. April 2012

Die besten Fehler im Titanic-Kinofilm


James Camerons Titanic-Film - inhaltlich von vielen ernst genommen und Basis von vielen Dokumentationen über den Titanic-Untergang - doch Historiker wurden bei dem Film nicht befragt, und viele bekannte Fehler wurden verfilmt. Hier die besten:

Standbild der "Fly-Szene": Kate vor Sperrholzkulisse

  • Die berühmte "Fly-Szene":  Gerade an dieser Szene wurde ursprünglich gespart, es war unklar ob man die überhaupt verwenden wollte. Inhaltlich war es natürlich auch damals schon für Passagiere verboten, sich im Bugbereich nahe der Ankerwinde und der Ankerkette aufzuhalten - in Notfällen, wenn das Schiff eine "Vollbremsung" in flacheren Gewässern machen musste, ist es ja üblich, ohne Vorwarnung den Anker zu werfen per Knopfdruck von der Brücke aus. Vom Bug mit dem Ankerbereich zeigt der Film in kurzer Folge 3 verschiedene Bauformen der Bugspitze. Zudem war die Kulisse dieser Szene extrem billig. Den Brückenaufbauten im Hintergrund sieht man an, dass sie aus Sperrholz sind, dilettantische Statisten stolzieren dort auf und ab im Sommeroutfit (wobei in der Realität dieser Bereich selten von Passagieren begangen wurde wegen dem starken Fahrtwind, die Temperaturen dürften um den Gefrierpunkt bis 5 Grad Celsius gelegen haben). Die Sperrholzkulisse der Brückenaufbauten entspricht in groben Details nicht den danach gezeigten Rundumsichten. Die ersten Sichtungen stuften diese Szene als eine der schlechtesten und als "unbrauchbar" ein, vor allem weil später mehr Geld investiert wurde und eine teurere Kulisse mit Hydraulik u.ä. aufgebaut wurde. Cameron bestand auf die Szene, weil sie die einzige Bugansicht des Schiffes beinhaltete, die als Übergang auf ein Unterwasserfoto des Schiffswracks gebraucht wurde.
  • Auch kurz davor die Szene in der "Bootswerkstatt" der Titanik hatte eine extrem schlecht recherchierte Kulisse. Die Darstellung dieses Bereichs auf einem alten kleinen Modell der Titanik wurde übernommen.  Ein hier herumliegendes kaputtes und in Bearbeitung befindliches Rettungsboot passt zwar zum Thema, war aber Blödsinn. Das Schiff war nagelneu, und es konnte noch kein Boot kaputtgegangen sein. Nach Zeitzeugen wurden hier noch nicht erledigte Bauarbeiten sowie Arbeiten zur Inbetriebnahme ausgeführt, also  kleinere Reparaturen und Komplettierung der Holzvertäfelung/Sanitäranlagen der Oberdeck-Klasse sowie Maschinenteile; Ebenfalls Vorbereitungen für Anstreich- und Lackierarbeiten. Dieser Raum soll voll mit pöbelnden Werftarbeitern gewesen sein, die nicht viel zu tun hatten, sich aber von allen Passagieren fernhalten sollten. Die Werftarbeiter schliefen auch hier in aufgehängten Hängematten. Passagiere wären da sicher nicht reingekommen.
  • In der Kulisse der Fly-Szene fehlen im Bugbereich der Anker, die Ankerkette und die Ankerwinde sowie kleinere Taue/Seile, Signalanlagen. Die störten wohl bei der Szene - Bei den Stolperfallen wäre sowiso niemals ein Passagier herumgelaufen!
  • Die Szenen im überfluteten Schiffsbauch: Hier sieht man der sauberen grün-blauen Farbe des Wasssers an, dass es sich um chloriertes Schwimmbadwasser handelt, die Reaktionen der Schauspieler zeigen, dass es sich um wohltemperiertes Wasser handelt. In der Realität lief Wasser mit einer Temperatur unter dem Nullpunkt durch die Gänge, das aus einer Mischung aus Meerwasser, Öl, Kohlenresten und schwimmenden Kleinteilen (teils scharfkantig) bestand. Das Geplansche der Schauspieler durch die wasserüberfluteten Gänge wirkt wie ein Hohn für wirkliche Schiffsbrüchige.
  • Die Maschinenraum-Szene mit dem Rückschub etc: In der Realität wurde bei der Titanic-Katastrophe nur der Befehl "Alles Stop" an den Maschinenraum gegeben - eigentlich der dümmste Befehl nach Nautic-Regeln. Eigentlich hätte sich der wachhabende Brückenoffizier entscheiden sollen zwischen "Voller Rückschub" zum Abbremsen oder Rückschub der Schraube an der einen Seite und Vorschub der Schraube an der anderen Seite und "Drittel voraus" für die mittlere Schraube zum Lenken des Schiffes; Die kleinen Schrauben links und rechts sollten mithelfen, das Schiff zu drehen, die grosse mittlere Schraube sollte noch Wasserdruck auf die Ruder zum Lenken garantieren. Aber die Mannschaft bekam nur den "Stop"-Befehl, weil sie noch nicht voll ausgebildet/eingewiesen war und die Maschinen noch justiert und eingerichtet wurden auf der Jungfernfahrt.
  • Die Schotten, die zugingen und Menschen einschlossen oder gar zerquetschten: Typischer Fall von keine-Ahnung von Schottentechnik: Auch damals schon war die Technik der Schotten wesentlich besser. Die Schotten gingen erst zu, wenn sie voll unter Wasser standen, die automatische Auslösung konnte manuell blockiert werden, also solange da noch jemand drinnen stand, blockierte einer die Schotte, bis alle draussen waren. Der letzte hatte noch genug Zeit, nach dem Loslassen des Blockierhebels durch die Schotte zu kommen. Tatsächlich wurden Menschen eingeschlossen, aber nur weil sie sich verliefen (ein grosses Problem im unübersichtlichen Schiffsinneren). Selbst die Matrosen, die auf Befehl im Schiffsinneren bleiben mussten, kannten immer noch einen Notausstieg in der Nähe wichtiger Arbeitsplätze.
  • Der umkippende Schornstein, der Menschen zerquetschte, Aufbauten zerstörte und das Auseinanderbrechen des Schiffes einleitete: Blödsinn; nur 1 Schonstein kippte um, nänlich die leicht gebaute Schornstein-Attrappe, die zur Aufwertung des Schiffes eingebaut wurde. Dieser konnte Aufgrund seines leichten Gewichtes niemanden ernsthaft verletzen oder irgendwas beschädigen. Diese reale Schornstein-Attrappe war genauso leicht gebaut wie der umkippende Filmkulissen-Schornstein im Film, soweit vielleit etwas realistisch.
  • Der Kaffee-Trinkende Kapität, die Offiziere mit den Kaffeetassen inder Hand während der Kollision, die ihren Kaffee oder Tee verschütteten. Blödsinn. Zu der Zeit war Rauchen gross in Mode, sowohl auf der Brücke als auch bei den Passagieren. Die Offiziere liefen mit Zigaretten oder Zigarren herum, diese liess man einfach fallen im Notfall - die kohleangetriebenen Schiffe damals hatten keine leicht brennbaren oder gar explosiven Stoffe an Bord wie heute. Rauchende Charaktere wurden von der amerikanischen Filmzensur verboten, man erfand daher den Tee bzw. Kaffe (was im Film offen gelassen wurde).
  • Im Film wurde das einige hundert Meter schmale Eisfeld nicht gezeigt, das in den Karten als Eisgrenze an dieser Stelle für diese Jahreszeit eingetragen war, das gemeldet worden war über Funk. Zumal war auch an der Temperaturmessung des Meerwassers vorab erkennbar, dass das Schiff in diesem Zeitraum in die kältere Polarströmung hineinfuhr. Bereits beim Temperaturabfall des Meerwassers unter 0° C hätte die Titanic stehenbleiben müssen bis zum Morgen, ein anderes Schiff wartete dort ebenfalls schon nur wegen der Wassertemperaturmessung. Vor der Kollision mit dem Eisberg fuhr die Titanic sogar viel zu schnell in das Einfeld aus kleineren Eisklumpen herein; Mehrere kleine Eisklumpen kollidierten bereits mit dem Rumpf und weckten Passagiere auf schon 5 Minuten vor der eigentlichen Kollision. Nach Zeugenaussagen war der Kapitän schon 5 Minuten vor der Kollision wutschnaubend auf dem Weg zur Brücke! Diese unverständlichen Fehler der wachhabenden Mannschaft etwa 20 Minuten vor der Kollision bis zur Kollision sind keine Fehler des Kapitäns und gemäss nautischen Regeln absolut unverständlich. Die Offiziere nahmen den Kapitän insgesamt nicht sehr ernst, da dies planmassig seine letzte Fahrt vor der Rente sein sollte.
  • Die Sex-Szene im Rolls-Royce: Ja da hatte Cameron Recherche betrieben und in Unterlagen herausgefunden, dass ein Rolls in der Schiffsladung verzeichnet war - der allerdings nie auf dem Meeresgrund gefunden wurde. Gute Idee für eine Sex-Szene? Damals war Sex in Autos aber nicht üblich, die Autos waren unkomfortabler als heute, die Sitze kantiger und härter. Die Laderäume waren für Passagiere gut verschlossen - da damals viele arme Einwanderer an Bord waren, die bekannterweise klauten wie die Raben. Zudem wären die KFZ niemals mit geschlossenen Verdeck transportiert worden - das Verdeck war viel zu empfindlich. Das Verdeck war üblicherweise offen, und eine Schutzdecke war über das gesamte KFZ gelegt und mit Leinen festgebunden.
  • Umkippendes Porzellan während des Untergang: Erwiesenermassen Unsinn - das teure Porzellan war immer gut gesichert, weshalb bei den Fundstücken der Titanic besonders oft gut erhaltenes Porzellan aus dieser Epoche gefunden wurde.
  • Das zuletzt allein treibende Heck der Titanic entspricht nicht Augenzeugenberichten und wurde von Cameron behauptet. Augenzeugen berichteten, dass sich die Titanic zuletzt wie ein mahnder Finger fast senkrecht aus dem Wasser erhob und dann, nach einer Explosion, zuerst langsam und dann immer schneller zu ihrer letzten Fahrt auf den Meeresgrund machte. Es wurde von Experten vermutet, dass diese "Explosion" tatsächlich ein Bruch im Rumpf der Titanic war, durch dessen Risse aber nur die restliche Luft aus dem Wrack entweichen konnte, während das Heck noch nicht abbrach. Das Heck sei erst auf dem Weg auf dem Meeresboden infolge des zunehmenden gewaltigen Wasserdrucks, beim Aufprall oder bei den späteren Verrutschen des Wracks abgebrochen und noch etwas weiter geschwommen, vielleicht weil im Heck noch etwas Luft war.
    Die Story vom abgebrochenen Heck wird ursprünglich alleine von Cameron verbreitet. Spielete es eine Rolle, dass er auf der Hydraulikanlage, die für den Film das ganze Schiff langsam anheben und schrägstellen sollte, wegen Sparzwang nur wenige Meter des Heck angehoben werden konnten, eben in der Länge wie es gerade so schön passend am Wrack auf dem Meeresboden fehlte? Was bei Hollywoodaufnahmen nicht passt wird passend gemacht! Möge der Klabautermann Cameron dafür bestrafen, dass er im Film das gewaltige hintere Drittel der Titanic derart verstümmelt hat und uns die gewaltige Show vorenthalten hat, wie die Titanik ohne sichtbare Schäden unter gewaltigen Explosionen und herausgeblasener Luft und Wasserfontänen mit plötzlich eingeschalteter kompletter Beleuchtung erst langsam, dann immer schneller ihre letzte Fahrt zum Meeresgrund begann. (Nach Augenzeugenberichten) - Vielleicht auch ein Grund für die religiöse Komponente dieses Unglücks. Aber sicher auch eine Entlastung für die bösen Überlebenden, da sich die meisten bis zu diesem Moment an Bord der Titanik sicher fühlten, die dank ihrer eingeschlossenen Luft noch schwamm. Weshalb für die Meisten der Tod auch ziemlich schnell gekommen sein dürfte. Laut Überlebenden kam das Sinken der Titanic völlig unerwartet, bis zu diesem Moment hatten sich die Passagiere, die sich auf dem Deck festklammerten oder sich irgendwo niedergekauert hatten, sich sicher gefühlt. Nur wenige waren ins Wasser gestürzt, und die meisten waren tot durch den Aufprall. Alle noch Lebenden habe man in die Boote gezogen. Praktisch alle auf dem Wrack wurden durch den sog. Sog nach unten gerissen und tauchten aufgrund der Schwimmwesten erst einige Minuten später tot wieder auf. (Der damals sog. Sog ist nach heutigen Kenntnissen von Schiffsuntergängen eigentlich ein Effekt von aufsteigender Luft aus dem Wrack; Das Gemisch von Wasser und Luftblasen hat ein geringeres spezifisches Gewicht als Wasser und kein Boot und kein Mensch, auch nicht mit Schwimmweste, kann darin Schwimmen. Alles geht mindestens 20 bis 50 m weit unter, was absolut tödlich ist). Vor allem Camerons Diskussionen mit Angehörigen von Opfern der Katastrophe zeigt dabei, dass Cameron oberflächliche Anschuldigungen an Opfer erhob, diese hätten die anderen Passagiere noch retten können und einfach ertrinken lassen. Gerade diese Anschuldigungen werden ausschließlich von Cameron erhoben und werden von anderen Kennern der Titanic-Katastrophe als frei erfunden bezeichnet. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Überlebenden in den halbleeren  Booten irgend jemanden im Stich gelassen hätten! Laut Befehl des Kapitäns wurden die meisten Boote ins Wasser gelassen kurz bevor das Schiff kritische Schräglage hatte, die ein Zuwasserlassen der Boote unmöglich machte. Sie sollten für eine Evakuierung der Titanic und zum Pendel-Transport aller Passagiere auf ein erwartetes anderes Schiff zur Verfügungstehen.
  • Der Tresor, der später aus der Titanic geborgen wurde, wurde geschlossen gelassen und erst an Land vor der Presse geöffnet. Eine Blamage, denn nichts war drin! Darum bekam Cameron die Story auch so billig - die Bergungsfirma ging deswegen pleite! Den Rest der Story mit dem Diamanten, der Zeichnung und der Alten Frau als gezeichnetes Model ist schlicht erfunden.
  • Die Titanic war nicht alleine; unmittelbar vor der Kollision was sie an der California vorbeigerauscht, die ordnungsgemäß vor der Grenzlinie zwischen dem warmen Golfstrom und der kalten Polarströmung wartete und den Befehl hatte, bis zum Morgen zu warten und erst bei Tageslicht die mit Eisstücken ersichtliche Grenze zu passieren. Einige Stunden zuvor hatte der Funker der Titanic den Funker der California massiv gemaßregelt, da dieser aus unmittelbarer Nähe zur Titanic eine Eisberg-Meldung gefunkt hatte und durch die gewaltige Lautstärke im Funk-Nahbereich die Funkanlage der Titanic gestört hatte, die daher keine Telegramme mehr funken konnte. Der Funker war angewiesen worden, nicht mehr auf der Wellenlänge der Titanic zu funken, er hörte auch nicht mehr auf der Titanic-Frequenz, da er sich ebenfalls durch die dauernden Telegramm-Funkerei der Titanic in seinen Anlagen gestört sah sowie sich übelst arrogant beleidigt fühlte sowie möglicherweise durch einen absichtlich laut ausgesandten Funk-Pfeifton der Titanic einen Hörsturz bekommen hatte oder einige Sicherungen austauschen musste. Bis heute ist unklar, warum der Funkter der Titanic bei dem Notruf nicht wieder auf der Wellenlänge der California sendete. Die California hielt die sichtbaren Leuchtkugeln der Titanic angeblich für Vergnügungsfeuerwerk, und man wollte den Kapitän nicht wecken. Bekannt war auch ein harter Konkurrenzkampf der beiden Reedereien. Die Signalleuchten der California waren für die sinkende Titanic sichtbar und viele Passagiere und Mannschaftsmitglieder glaubten ein rettendes Schiff in unmittelbarer Nähe. Zumal soll auch bei den entscheidenden Funksprüchen der Konflikt zwischen dem Kapitän und jüngeren Offizieren, die nach dieser Fahrt auf den Job des Kapitäns hofften, eine Rolle gespielt haben. Unter diesen Umständen muss vor allem der melodramatische Schlusssatz des Titanic-Films über das ethische Fehlverhalten der Passagiere in den Rettungsbooten ganz anders gesehen werden - die Positionslichter eines anderen Schiffes in unmittelbarer Nähe waren von den Bootsinsassen die ganze Zeit über zu sehen!
  • Beim Zeichnen des Nacktbildes von Rose ändert Jack die Zeichnung bei allen Einstellungen kein bisschen; der Griffel zeichnet nicht! Ver soll einige existierende Linien der Zeichnung scheinbar nachziehen, doch auch das gelingt ihm nicht wirklich. Ger Griffel krazt weitab von gezeichneten Linien im weissen Papierbereich herum.




1 Kommentar:

  1. Gelegenheitsblogger11. September 2012 um 05:41

    Ganz nette Zusammenfassung, die die wichtigsten Stichworte abgreift. Details kann man dann ja in langatmigen anderen Blogs nachlesen.

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