Montag, 20. August 2012

Handys als Bombenzünder?

Wikipedia verbreitet in verschiedenen Artikeln, Handys würden von Terroristen als Bombenzünder benutzt, und man könne einfach an den Lautsprecher eines Handys (oder über eine Spule o.ä.) einen Bombenzünder anschliessen. Diese Bombenzünder werden vor allem von Hollywood-Filmen verbreitet, spielen aber in der Realität kaum eine Rolle. Eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen gegen solche Vorgehensweise wurden schon bei der Entwicklung der ersten Handys technisch vorgeschrieben:

  • Jedes Handy hat ein Einmal-Programm, das normalerweise nicht erneuert oder neu gestartet werden kann. Es misst unter anderem bei der ersten Programmstart noch in der Qualitätssicherung im Werk automatisch alle elektrischen Endwiderstände aller Verbraucher (Lautsprecher, Summer,...) und merkt sich diese für die Lebenszeit des Handys. Ändern sich diese durch technische Manipulation, beendet das Handy sein Leben für immer genauso wie bei Eingabe falscher Freigabecodes o.ä. Oft wird diese Vorgehensweise als "Feuchtigkeitssensor" bezeichnet und sorgt für Kritik an kaputten  Handys, die nur feucht geworden oder ins Wasser gefallen sind. Oft werden die ursprünglichen Endwiderstände dann durch Spülen des Handys in Destiliertem Wasser wieder erreicht, bei manchen Handys sorgt aber schon ein einmaliger geänderter Endwiderstand für das softwarebedingte Lebensende. Bekanntgewordene Handy-Bomben-Bastler hatten immer entweder Zugang zu Herstellerhard- oder Software, Herstellerinformationen, Spezialcodes für Handyaktivierung oder nutzten raubkopierte Hardware oder ähnliches.
  • Die Geheimdienste sorgen dafür, daß neu eingeschaltete Handys mit bestimmten herausgefilterten Merkmalen in unregelmäßigen Abständen Reklameanrufe und Reklame-SMS bekommen - Eine Nutzung als Bombenzünder ist schon daher unmöglich.
  • Alle kaufbaren konventionellen Sprengstoffzünder sind empfindlich gegen Mikrowellen und dürfen mit einem Mindestabstand von 100 m nicht in der Nähe von Handys benutzt werden. Mir bekannte Ausnahme davon sind nur die als Atombombenzünder benutzten "Kryptonen", also Krypton Zünder - an die kam aber nicht mal Libyen heran. Bei normalen Zündern müsste der Terrorist befürchten, daß die Bombe durch die vom Handy ausgesandte Mikrowellenstrahlung hochgeht.
  • In der Praxis werden die Handys von Terroristen nur zur Kommunikation untereinander benutzt, zum Beispiel damit sich alle gleichzeitig zum Ziel begeben und sich hochjagen können. Dazu ist das Abschalten von Handynetzen sinnvoll, wie im Moment in Pakistan praktiziert. Ebenso werden die Selbstmord-Befehle an die ausführenden Terroristen meist via Handy übermittelt - Attentäter wurden oft beobachtet, wie sie einen kurzen Handy-Anruf bekamen, ihr Handy dann wegwarfen und sich um Zielort begaben. Ebenso werden Informationen, Gerüchte und Hassaufrufe in radikalen Islamistenkreisen meist über Handy verbreitet.
  • Daß Leute wie Breivic oder die Sauerland-Terrorgeuppe tonnenweise unbrauchbaren Sprengstoff aus Kunstdünger oder Wasserstoffsuperoxyd produziert haben, liegt an falschen, vom Geheimdienst verbreiteten Bombenbaurezepten. Funktionstüchtige Bombenbaurezepte gibt es im offen zugänglichen Internet nicht, die werden systematisch entfernt.
Also keine Angst; Handys sind keine potentiellen Bombenzünder!

Mittwoch, 1. August 2012

Schlange des Pharao, Pharaonenschlange, Pharaoschlange



Hier ist nochmal ein Link auf die ursprüngliche Version des Artikels Pharaonenschlange:

 Schlange des Pharao 

Dieser Artikel war, vermutlich auf Initiative islamisch-orientierter Kreise, aus allen Linklisten von Wikipedia entfernt worden. Dazu nochmal kurz ein paar Hinweise auf die Historie:

Das Bild zum Thema Schlange des Pharao entstammt nicht der Schulchemie, sondern iranischen Propagandamaterialien. Es zeigt eine Schau-Veranstaltung von Revolutionswächtern auf einem iranischen Basar, auf dem sie zusammen mit einem Gaukler diese Vorführung machten.

In der Schulchemie sollte dieses Bild nicht verwendet werden, genausowenig wie das Wort "Quecksilber-thiozyanat". Außerdem ist das ein grundlegendes Schulexperiment und kein Scherz! Schüler sollten besser ein Bild zum Thema "Emser Pastillen" und Pharaonenschlange verwenden und dieses Expermiment beschreiben; Oder ein Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle.

Wer als Schüler von dem offiziellen Artikel von Wikipedia dazu abschreibt, riskiert eine schlechte Note, da er in die größten Fettnäpfe der Chemie hineintritt!

Das Common-Bild in Wikipedia beweist nur, wie wenig urheberrechtliche Angeben von Bildern von Wiki geprüft werden und wie Propaganda-Abteilungen von Unrechtsstaaten Wikipedia-Inhalte manipulieren!


Hier zur Sicherheit nochmal der Artikel im Cache:
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Benutzer:Whiteheaddragon/Pharaonenschlange
Pharaoschlange (Zauberkunststück)
Pharaoschlange (auch Pharaonenschlange oder Schlange des Pharao)
bezeichnet das Reaktionsprodukt eines chemischen Vorganges, der
nach Entzünden eine stark aufquellende "schlangenartige" Asche
erzeugt.
Im Schulversuch (Unterrichtsstoff Sekundarstufe I) wird hiermit ein
chemischer Versuch bezeichnet, bei dem eine mit  Kohlenstoffdioxid
aufgeschäumte hochporöse Kohlenstoffstruktur in einer Schlangenform
entsteht. Der Schulversuch dient als Einführung in die  organische
Chemie und für das Element Kohlenstoff.
Auf ähnlichen Reaktionen beruhen auch einige Herstellungsverfahren
von Aktivkohle.
Das Wort „Pharaoschlange“ erinnert an den biblischen Auftritt Mose, der seinen Stab in eine Schlange verwandelt
haben soll. Vermutlich basierten die Pharaoschlangen der alten Ägypter auf  Baumharzen, aus denen heute
Weihrauch  hergestellt wird. Es handelte sich um ein  Orakel  der Pharaonen, das der heutigen  Kaffeesatzleserei
ähnlich war.
Es gibt auch Pharaonenschlangen-Reaktionen, die nicht auf Kohlenstoff-Basis beruhen. Als Scherzartikel enthielten
Pharaoschlangen  Quecksilber(II)-thiocyanat,
[1]
das aber wegen seiner Giftigkeit (und der beim Verbrennen
entstehenden  Quecksilberdämpfe) heute nur noch im  Labor  verwendet werden kann. Im  islamischen Kulturkreis
wird diese Reaktion allerdings immer noch als Zauberkunststück genutzt, das dort seit der Zeit der Alchemie bekannt
ist und oft mit hämischen Kommentaren gegen die christliche und jüdische Religion begleitet wird. Ansonsten ist
dieser Scherzartikel vor allem in studentischen Burschenschaftskreisen bekannt.
Chemische Reaktion
Der chemische  Versuch  kann mit  Puderzucker  und konzentrierter  Schwefelsäure  durchgeführt werden. Andere
Quellen benutzen auch Zucker, Asche und Brennspiritus. Eine Quelle zeigt einen Versuch mit Emser Pastillen und
Brennspiritus, der angezündet wird.
In allen Fällen entsteht als Reaktionsprodukt  elementarer Kohlenstoff und gasförmige Reaktionsprodukte, die den
Kohlenstoff aufschäumen.
Der Versuch kann auch mit anderen Chemikalien durchgeführt werden.
[2]Benutzer:Whiteheaddragon/Pharaonenschlange 2
Einzelnachweise
[1] Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
[2] Annalen der Chemie und Pharmacie, Band 69-70; Band 145-146, von Justus Liebig (http://books.google.de/
books?id=cwg3AAAAYAAJ&pg=RA1-PA299&dq=pharaoschlange&as_brr=3#v=onepage&q=pharaoschlange&f=false).
books.google.de. Abgerufen am 3. November 2009.
Literatur
• Jander, G., Spandau, H. (1987): Kurzes Lehrbuch der anorganischen und allgemeinen Chemie, Springer-Verlag
Berlin Heidelberg.
Weblinks
• Zersetzung von Quecksilberthiocyanat - eine Pharaoschlange (Sche