Donnerstag, 1. August 2013

Computerfreaks beurteilen: Aktuelle Datensicherheitsstuation bei Facebook

Aktuell ist zu sagen, daß sich die Datenschutzsituation bei Facebook mehrfach kurzzeitig geändert hat, da Facebook wegen der NSA-Diskussion offensichtlich die Verfahren kurzfristig ändert. Dabei ist Facebook am schnelleten; Konkurrekten wie Yahoo, Google und Microsoft haben noch keine Änderungen wegen der NSA-Diskussion erkennen lassen, sondern agieren eher juristisch.

Dabei ist bei Facebook jetzt auch extrem stark ausgeprägt worden, daß je nach Landeskennung des Benutzers sehr unterschiedliche Verfahren angewendet werden. Deutschland, das sich bezüglich NSA sehr stark beschwert hat, wird im Moment wesentlich liberaler behandelt:

  1. Die Accountverifikation über SMS per Festnetz-Telefon ist wieder abgeschafft worden. Es genügt wieder eine Verifikation über ein Mail-Account.
  2. Zugeordnetes Mail-Account und Telefonnummer können wieder frei geändert werden.
  3. Die URL der Facebook-Homepage kann wieder frei gewählt werden. Fall der eigene Klarname oder andere Klarinformationen (Telefonnummer,...) in der URL steht (bitte selbst überprüfen), kann diese manuell geändert werden.
  4. Es wird nicht mehr so aktiv dazu aufgefordert, auch Mailadresslisten zu übernehmen oder andere einsehbare Informationen wie Telefonnummer oder Internetdienstadressen anzugeben. Diese Informationen, wenn angegeben, können einfacher auf "unsichtbar" gesetzt werden. Die default-Einstellung dieser Informationen ist jetzt "unsichtbar"
  5. Offensichtlich besteht Facebook nicht mehr so intensiv auf Klarnamenpflicht.
Mit diesen Punkten komme Facebook den Forderungen deutscher Computerfreaks durchaus nach. In den Augen von Computerfreaks ist aber weiterhin ein Problem, daß Facebook sehr viele Geheimfunktionen auf der Basis der eingegebenen Informationen hat, über die Facebook nichts sagt oder dies sogar abstreitet. Beispielpunkte:
  1. Das Verhalten in Facebook, die Landeskennung und das Verhalten bei der Facebooknutzung wird bei Facebook besonders stark genutzt, um geheime Sicherheitseinstufungen des Accounts, Persönlichkeitsprofile für Gruppenzuordnungen im Stil von Partnerschaftsvermittlungsportalen sowie automatischebn Streitvermeidungsfunktionen durchzuführen. Diese Einstufungen beziehen sich nicht nur auf die automatischen Freundschaftsvorschläge, was viele ja akzeptieren, da hier ja gewissermassen als Service automatisch Freunde vorgeschlagen werden, die zu dem eigenen Profil passen.
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    Es gibt dabei aber auch sehr bedenkliche Nutzungen dieser automatisch ermittelten Persönlichkeitsprofile. Vor allem die unsichtbaren Jail-Funktionen, die den eigenen Zugriff ausschliessen für Personen, die man gar nicht mag, da sie gar nicht zum eigenen Persönlichkeitsprofil passen, sind da ein Problem. Beispielsweise wird von unsichtbaren Programmen heimlich automatisch ein großer Teil der anderen Facebook-Nutzter geblockt - also man kann sich gegenseitig nicht mehr sehen in Facebook. Leider wird dieser Dienst von vielen bösartigen Usern umgangen, indem man sich ein Fake-Account mit anderem Persönlichkeitsprofil erstellt, damit die URL von nun sichtbaren Facebook-Nutzern ermittelt und dann einfach unter Anmeldung mit dem ersten Account auf diese URL geht - so ist sie trotzdem sichtbar und man kann Freundschaftsanfragen stellen.
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  2. Weitere Problematik dieser Jail-Funktionen ist, daß Frauen vor allem von den Facebook-Accounts von typischen Spannern schnell durch diese Jail-Funktionen getrennt werden - man sieht sich nicht mehr und kann nicht mehr streiten. Dabei kann man als Frau dann meist nicht sehen, ob jemand die eigenen Bilder kopiert und zu pornograpfischen Zwecken in Facebook austauscht und verbreitet. Viele wissen nicht, daß die Facebook-Suche nicht in allen anderen Facebook-Usern sucht, wer also als Frau nach Stichworten seiner eigenen Bilder sucht, kann in der Regel die Spanner-Accounts und deren Gruppen nicht sehen.
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    Dies ist eine alte Methode von Internetdiensten, Streitigkeiten zu vermeiden durch diese auf verhaltensbasierten automatisch ermittelten Persönlichkeitsprofilen basierende unsichtbare Jail-Technik im Endeffekt Streitereien oder gar juristische Probleme zu vermeiden. Diese Jail-Technik ist bei Facebook sehr ausgeprägt, wird aber auch schon länger bei den meisten anderen sozialen Netzwerken und auch bei Suchmaschinen angewendet. Man sieht so nicht mehr, worüber man sich vermutlich aufregt: Und Beschwerden wie die Funktionen "blocken", "melden" oder "dies ist mein persönliches Eigentum" führen meist nur dazu, daß das eigene Jail angepasst wird und man diese Aufreger nur selbst nicht mehr sehen kann, aber möglicherweise alle anderen auch. Einen Jailfreien Zugriff gibt es bei Facebook nicht; Bei Suchmaschinen hat man meist noch einen jailfreien Zugriff, solange man sich nicht ein sog. Google-Account o.ä. erstellt und mit persönlicher Account-Anmeldung googelt.
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  3. Ein weiterer Punkt ist zunehmend ein organisiertes, sehr intelligentes Beschwerdemanagement von Gruppen von Fake-Usern; Beschwert sich eine Frau über ein Spanner-Account, so folgen oft massenweise Gegenbeschwerden von Fake-Accounts gegen diese Frau. Diese Manipulationen beim Beschwerdemanagement machen das Beschwerdemanagement von Facebook zu einem stumpfen Instrument, stärker als bei anderen sozialen Netzwerken. Lediglich Twitter schneidet in diesem Punkt noch schlechter ab. Tipps gegen diese Beschwerdeunsitte werden von Facebook nicht beschrieben; Oft genügt es schon, die eigene URL  zu ändern, wenn man seine Freundesliste bereinigt hat, um solche Shitstorm-Aktivitäten loszuwerden - was ja in Deutschland jetzt möglich ist.

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