Samstag, 20. Juni 2015

Haben die Cowboys wirklich die Indianer ausgerottet?

Immer wieder  wird man mit der Meinung konfrontiert, die Indianer seien durch brutale Kriege absichtlich ausgerottet worden - von Europäern mit Cowboyhut, die Land wollen. Ein altes amerikanisches Trauma, gern Zitiert vor allem aus unqualifiziertem Munde. Neuere Forschungen, nicht zuletzt Ergebnisse der Gentechnik, zeichnen heute ein anderes Bild:


  • Zahlenmäßig ist heute - infolge der weltweiten Bevölkerungsexplosion - die Anzahl vom Menschen mit indianischen Blut etwa 3 mal höher als die indianische Bevöklerung vor dem Jahr 1300. Bei dieser gentechnischen Massenuntersuchung wird der Anteil von indianischer DNA bei jedem Bevöklerungsmitglied festgestellt und danach gewichtet aufsummiert; Wenn jemand 50 % hat, zählt er als ein halber Indianer und wird mit 0,5 aufaddiert usw. Indianer vermischen sich mit anderen Rassen sehr schnell, da die alten Indianischen Kulturen keine rassistischen Vorurteile kannten; Ihre Kultur war ihnen wichtiger, und man muss sich eher mit der Zerstörung alter indianischer Kulturen befassen.
  • Die Hauptwelle der Zerstörung indianischer Hochkulturen war nach der Entdeckung von Kolumbus bei den Entdeckern der Spanier und Portugiesen und in der nachfolgenden Welle der Sklaverei. Dabei war die Sklaverei wohl die Hauptursache des Rückganges der indianischen Bevöklerung, vor allem wegen den durch die Sklaverei eingeschleppten Krankheiten aus Afrika. Afrika lag biologische/epidemologisch am weitesten von Amerika wes; Amerika war jahrhunterttausende isoliert gewesen gegen die Krankheiten europas oder gar Afrikas. Die Sklavenschiffe brachten dabei unter dem Strich vor allem gefährliche Krankheitserreger nach Amerika. Und während Europa in den Jahren von 1400 bis 1700 in dem neu erlangten Reichtum aus den Recourcen Amerikas in vollen Zügen schöpfte und eine Hochwelle der europäischen Wirtschaft mit Gold, Silber, Tabak, Zucker, ... kam, ging es unbemerkt mit der intianischen Bevöklerung und deren Kulturen von Südamerika bis hin zu Nordamerika bergab. Mit der Einwanderung der Siedler Europas wurden die sich ausbreitenden Krankheiten zum ersten mal katalogisiert. Vor allem die von Europa eingeschleppten Pocken dezimierten die Indianer noch nach 1700, auf der anderen Seite tötete die aus den USA nach Europa eingeschleppte Syphilis in Europa viele Menschen. 
  • Die Siedler Nordamerikas stießen also auf zerstörte Kulturen und dezimierte Bevölkerung. Eine echte Verdrängungswelle gab es merklich erst von 1800 herum, aber nichts vergleichbares mit der Dezimierung davor. 

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