Eine sehr interessante Frage: Warum wird die historische Schuld der USA an der Sklaverei von Schwarzen so groß geschrieben? Historisch gesehen haben die USA an der eigentlichen Sklaverei von Schwarzen eine eher geringe Schuld; In den Köpfen der Menschen ist dies nur deshalb so bekannt geblieben, weil die Sklaverei eine erhebliche Rolle innerhalb der Propaganda des amerikanischen Bürgerkrieges spielte. Die Nordstaaten-Propaganda hatte ein erhebliches Interesse, die Südstaaten zu destabilisieren und die Bevölkerung gegeneinander auszuspielen. Tatsächlich hatten die Südstaaten die Sklaverei nicht erfunden und waren auch an der Versklavung und dem Transport von Sklaven aus Afrika nach Amerika kaum beteiligt. Die meisten Sklaven wurden vom 15. bis 18. Jahrhundert von Portugiesen und Spaniern nach Amerika gebracht, Sklaverei war das Fundament des gewaltigen Wohlstandes dieser Länder in dieser Zeit. Diese eigentliche Sklaverei wurde mit dem Aufstieg Englands zur Seemacht weitgehend beendet, Engländer begründeten ihre Seekriege gegen die Handelsschiffe als erste mit ihrem Engagement gegen die Sklaverei. Auf dem Gebiet der späteren USA spielte daher die Sklaverei auch nach dem Unabhängigkeitskrieg kaum eine Rolle; Zumal weil auch viele Weiße selbst noch vor den Zeiten des Unabhängigkeitskrieges an Engländer als Siedler verkauft worden waren. Vor allem zu den Zeiten von Friederich dem Großen wurden ja auch viele Deutsche von Deutschland in die USA verkauft.
Viele Sklaven waren aus Mittel- und Südamerika von den Spaniern und Portugiesen entlaufene Sklaven, ein Kauf von US-Amerikanern von Sklaven spielte eine eher kleinere Rolle; Vor allem weil die Siedler dort nicht sehr reich waren. Dennoch war es vor allem in Mittelamerika bekannt, daß es Schwarzen in den USA auf jeden Fall sehr viel besser ging als in Mittel- und Südamerika, auch wenn diese sich in Verträgen oft selbst verkauften an ihren Arbeitgeber. Entsprechend hatten viele Schwarze auch einen erheblichen Anteil am Aufbau der frühen USA.
Allerdings hatten die Gebiete der heutigen Südstaaten nach dem Unaghängigkeitskrieg ein zunehmendes Problem mit entlaufenen Sklaven aus Mittel- und Südamerika, die ein zunehmendes soziales Problem darstellten. Vor allem bei den zunehmenden Kriegen gegen Mexiko spielten Schwarze eine große Rolle bei den Haßobjekten weißer Siedler. Oft vertrieben weiße Siedler hier ja vor allem schwarze Mexikaner. Beides spielte bei der sozialen Ausgrenzung und der Diskriminierung Schwarzer in den Südstaaten eine zunehmende Rolle. Vor allem machten sich weiße Rassisten einen Spaß daraus, entlaufene Sklaven zu verfolgen mit Hunden etc. Oft wurden die gefangenen Schwarzen bzw. deren Leichen oder Skalp-Trophäen wieder an die Mittel- und Südamerikanischen Sklavenbesitzer zurückverkauft gegen Geld, damit deren Besitzer wenigstens andere Sklaven einschüchtern konnten und von einer Flucht abschrecken konnten. Diesen Rassisten ging es zum einen ums Geld der Mittel- und Südamerikanischen Sklavenbesitzer, zum anderen auch um rassistische Motive, eben einer Angst um Überfremdung und zu große Mengen schwarzer Einwanderer. Tatsächlich verbesserte sich die soziale und rechtliche Situation von Farbigen in den Südstaaten nach dem Unabhängigkeitskrieg deutlich.
Bei den sozialen Spannungen zwischen Schwarzen und Weißen ab dem 19 Jahrhundert ging es daher eher um soziale Ausgrenzung, Diskriminierung und Unterdrückung von Schwarzen. Punkte waren, daß Schwarze kein Wahlrecht hatten, in vielen Gegenden kein Land besitzen durften etc. Erst nach den 1960 ger Jahren kamen zunehmend Sklavereivorwürfe hauptsächlich von Afroamerikanischen Einwanderern, die erst deutlich nach dem 2. Weltkrieg in die USA eingewandert waren.
So ist es zu erklären, daß gerade in den USA die Sklavereivorwürfe bis heute eine Rolle spielen in der Politik, während die eigentlichen Sklavenstaaten von Kuba, Mittelamerika bis Südamerika die Schwarzen trotz sozialer Ausgrenzung und Benachteiligung kaum etwas bis zu Menschenrechtsorganisationen durchdringen lassen können - obwohl es den Schwarzen in den USA heute am besten geht. Ebenso ist die heutige Benutzung des Wortes Sklaverei von Obama gegenüber Südstaatlern natürlich ein historischer Tiefschlag unter die Gürtellinie! Insbesondere auch, weil die USA mit Sklaverei-Vorwürfen vor allem von Schwarzen konfrontiert wird, die erst nach dem 2. Weltkrieg immigriert sind und denen es in den USA bestens geht im Vergleich zu ihren Heimatländern.
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