Jetzt kommen wieder die schönen Krankenkassennachrichtenmeldungen, daß die Ärzte viel zu viel Antibiotika gegen Grippe verschreiben würden. Wie Antibiotike verschrieben werden müssen, wissen Krankenkassensachbearbeiter (ohne Medizinische Ausbildung) dann auch dank Wikipedia ganz genau: Antibiotika würden nur gegen Bakterien wirken, aber nicht gegen Viren. Ergo wäre der hohe Antibiotikaverbrauch im Herbst medizinisch nicht nachvollziehbar. Steht ja alles ganz klar in Wikipedia - vom Schulmeister und Besserwisser für den Schulmeister und Besserwisser. Bei Risiken und Nebenwirkungen hetzen Sie dann im Internet gegen Ihren Arzt oder Apotheker!
Tatsächlich wissen die Ärzte sehr genau, warum sie Antibiotika während der Grippezeit verschreiben. Dies kann man auch gut nachvollziehen, wenn man ein wenig echte Kenntnisse im medizinsichen Bereich hat. Hier mal kurz die wichtigsten Grundlagen für die echte Verschreibungssituation:
- Grundsätzlich bedeutet der Begriff "Antibiotikum" oder Mehrzahl "Antibiotika" kommt aus dem Latein bzw. Griechischen), genau übersetzt 'gegen Biologische Stoffe', also ein umfassender Begriff, der alle Lebewesen einschließt, vom einfachsten Virus bis zum komplexen Körper eines Lebewesens. Allerdings werden auch Heilmittel gegen Biowaffen auch heute noch als Antibiotikum bezeichnet (zumindest bei der US-Armee und bei der Nato). Quelle: nach dem 11. September 2001 wurden vom de US-Regierung und auch von der deutschen Regierung eine 'nationale Notreserve an Antibiotika' angelegt für den Fall eines biologischen Angriffs; Unter diesen als Antibiotika wurden unter anderem die als gesundheitsschädlich und mit Risiken behafteten Medikamente 'Ciprobay' und 'Contergan' eingelagert und als Antibiotika bezeichnet. Andere Medikamente sind dem Autor leiser nicht bekannt; allerdings sollen darunter alle möglichen Bioangriffe mit Bakterien, Pilzsporen (z.B. Anthrax) und Viren abgedeckt sein.Die Aussage, Antibiotika würden aus Schimmelpilzen hergestellt und würden daher nur gegen Bakterien, aber niemals gegen Pilze oder Viren gelten, gilt nur für die ersten entdeckten Antibiotika, die Penizeline. Heute gibt es eine Vielzahl synthetisch hergestellter Antibiotika, und ständig entwickelt die Pharmaindustrie neue. Anforderung an neue Antibiotika ist nur, daß sie biochemische Prozesse, die beim Menschen (bzw. Säugetier) eine Rolle spielen, nicht beeinflussen dürfen, aber biochemische Prozesse vor allem von Kleinstlebewesen wie Fadenwürmern, Einzellern, Pilzen - und auch Viren - unterdrücken oder so verändern, daß diese Kleinstlebewesen absterben.
- Bei der ärztlichen Verschreibungspraxis während der Grippezeit gibt es auch die Hintergrundinformationen von Ärzten, daß die Grippeviren alleine eigentlich niemals einen Menschen ernsthaft schaden können. Allerdings ist die eigentliche Gefahr bei der Grippe die sog. 'Sekundärinfektion', die ausgesprochen gefährlich ist. Grippe allein merken wir kaum, die Sekundärinfektion macht unsere Nebenhöhlen zu, läßt unsere Nase laufen, den Rachen / die Mandeln anschwellen und kann es bis zur lebensgefährlichen Gehirnhautentzündung bringen. Gegen diese meist bakteriellen Sekungärinfektionen helfen Antibiotika sehr wohl. Nach Aussagen von Ärzten ist eine Grippewelle immer eine Kombination von Grippeviren und bakteriellen Krankheitserregern, jede für sich ungefährlich, aber gemeinsam sind sie halt unausstehlich! Diese Bakterien können z.B ausnutzen, daß das Immunsystem durch die Viren abgelenkt wird und sich so ausbreiten. Neuere Theorien und alternative Methoden gehen zudem davon aus, daß Grippeviren sogar einen positiven Effekt haben, in dem sie das menschliche Immunsystem indirekt auf ältere, versteckte Krankheitserreger aufmerksam machen, die sich schon länger im menschlichen Organismus eingenistet haben, ohne daß es bis jetzt zu Symptomen gekommen ist; Daß also im Grunde die Herbstgrippe erst die Symptome zum Ausbruch bringt von verschleppten Krankheitserregern, die vielleicht noch aus dem Sommerurlaub stammen und als einen symbiotischen Effekt oder Säuberungseffekt das Immunsystem dazu zwingen, endlich mal wieder Klarschiff zu machen.Daher müsste bei Grippe eigentlich schon bei den ersten Symptomen Antibiotika als hilfreich eingestuft werden; Allerdings warten Ärzte meist erstmal ab, damit der Körper sich aus selbst immunisiert und damit man diese Infektion nicht im in den nächsten Wochen wieder bekommen kann, bevor sie zur Vermeidung einer 'Verschleppten Grippe' mit chronischen Symptomen erst Antibiotika verschreiben.
- Auf Nachfrage des Patienten kann der Arzt auch schon früher Antibiotika verschreiben. Meist erfolgt dies, wenn der Patient Angst hat sich Krankzumelden - Meist kommt gerade von den Krankenkassen her ja auch politischer Druck, indem man sich über die 'hohe Krankschreibungsquote' in der Presse beschwert. Daß viele Presseabteilungen von Krankenkassen dabei oft gleichzeitig Pressemeldungen streuen, die sich zum einen gegen Antibiotikaverschreibung während der Grippezeit und zum anderen auch gegen die 'horrenden Krankmeldungsquoten' richtet, ist wohl eine peinliche Begleiterscheinung von Lobbyverbänden der Wirtschaftswissenschaften, die sicher von Antibiotika am wenigsten Ahnung haben!
- Immerhin hat es schon seinen Grund, daß nach der Entdeckung der Antibiotika Krankheiten wie Lungenentzündung etc. fast verschwunden sind; Zudem muss man auch erwähnen, daß Grippe auch eine relativ häufige Todesursache ist oder zumindest zur Todesursache beigetragen hat, vor allem was ältere Leute und Kleinkinder angeht. Frühzeitige Benutzung von Antibiotika kann hier Leben retten. Bei Kindern und Jugendlichen ist ebenfalls zu erwähnen, daß Grippe ohne Antibiotika relativ häufig zu bleibenden Schäden führen kann wie Mittelohrentzündung oder Gehirnhautentzündung. Ebenso schätzen Mediziner, daß bei jeder scheinbar harmlosen Grippeerkrankung ohne Nutzung von Antibiotika soviel Gehirnzellen absterben wie bei einem Monat lang täglich 1/2 Flasche Wein trinken!
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