- Jedes Handy hat ein Einmal-Programm, das normalerweise nicht erneuert oder neu gestartet werden kann. Es misst unter anderem bei der ersten Programmstart noch in der Qualitätssicherung im Werk automatisch alle elektrischen Endwiderstände aller Verbraucher (Lautsprecher, Summer,...) und merkt sich diese für die Lebenszeit des Handys. Ändern sich diese durch technische Manipulation, beendet das Handy sein Leben für immer genauso wie bei Eingabe falscher Freigabecodes o.ä. Oft wird diese Vorgehensweise als "Feuchtigkeitssensor" bezeichnet und sorgt für Kritik an kaputten Handys, die nur feucht geworden oder ins Wasser gefallen sind. Oft werden die ursprünglichen Endwiderstände dann durch Spülen des Handys in Destiliertem Wasser wieder erreicht, bei manchen Handys sorgt aber schon ein einmaliger geänderter Endwiderstand für das softwarebedingte Lebensende. Bekanntgewordene Handy-Bomben-Bastler hatten immer entweder Zugang zu Herstellerhard- oder Software, Herstellerinformationen, Spezialcodes für Handyaktivierung oder nutzten raubkopierte Hardware oder ähnliches.
- Die Geheimdienste sorgen dafür, daß neu eingeschaltete Handys mit bestimmten herausgefilterten Merkmalen in unregelmäßigen Abständen Reklameanrufe und Reklame-SMS bekommen - Eine Nutzung als Bombenzünder ist schon daher unmöglich.
- Alle kaufbaren konventionellen Sprengstoffzünder sind empfindlich gegen Mikrowellen und dürfen mit einem Mindestabstand von 100 m nicht in der Nähe von Handys benutzt werden. Mir bekannte Ausnahme davon sind nur die als Atombombenzünder benutzten "Kryptonen", also Krypton Zünder - an die kam aber nicht mal Libyen heran. Bei normalen Zündern müsste der Terrorist befürchten, daß die Bombe durch die vom Handy ausgesandte Mikrowellenstrahlung hochgeht.
- In der Praxis werden die Handys von Terroristen nur zur Kommunikation untereinander benutzt, zum Beispiel damit sich alle gleichzeitig zum Ziel begeben und sich hochjagen können. Dazu ist das Abschalten von Handynetzen sinnvoll, wie im Moment in Pakistan praktiziert. Ebenso werden die Selbstmord-Befehle an die ausführenden Terroristen meist via Handy übermittelt - Attentäter wurden oft beobachtet, wie sie einen kurzen Handy-Anruf bekamen, ihr Handy dann wegwarfen und sich um Zielort begaben. Ebenso werden Informationen, Gerüchte und Hassaufrufe in radikalen Islamistenkreisen meist über Handy verbreitet.
- Daß Leute wie Breivic oder die Sauerland-Terrorgeuppe tonnenweise unbrauchbaren Sprengstoff aus Kunstdünger oder Wasserstoffsuperoxyd produziert haben, liegt an falschen, vom Geheimdienst verbreiteten Bombenbaurezepten. Funktionstüchtige Bombenbaurezepte gibt es im offen zugänglichen Internet nicht, die werden systematisch entfernt.
Montag, 20. August 2012
Handys als Bombenzünder?
Wikipedia verbreitet in verschiedenen Artikeln, Handys würden von Terroristen als Bombenzünder benutzt, und man könne einfach an den Lautsprecher eines Handys (oder über eine Spule o.ä.) einen Bombenzünder anschliessen. Diese Bombenzünder werden vor allem von Hollywood-Filmen verbreitet, spielen aber in der Realität kaum eine Rolle. Eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen gegen solche Vorgehensweise wurden schon bei der Entwicklung der ersten Handys technisch vorgeschrieben:
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